Lars Klingenberg

Lars Klingenberg, Jahrgang 1978, lebt und arbeitet in Hamburg. Er war Unternehmer und Verleger, hatte aber schon immer eine besondere Affinität zur Fotografie. Eines Tages zog er einen Strich unter sein bisheriges Leben und machte die Fotografie zu seinem Lebensinhalt.

Er sog alles auf, was es über Fotografie zu wissen gab. Das Handwerk lernte der Autodidakt auf der Straße und entwickelte Langzeitprojekte zur fortschreitenden sozialen Ungleichheit. Zwangsläufig kam er dabei mit dem Thema Obdachlosigkeit in Berührung und fotografierte, was alle fotografieren: struppige Elendsgestalten in ihren Schlafsäcken. Er begriff sehr schnell, dass das ein ausgetretener Pfad war, fing an die Bilder „aufzuräumen“, sie auf das Wesentliche zu reduzieren. Das Projekt „Schlafquartier – Obdachlosigkeit in deutschen Großstädten“ zeigt keine zugedröhnten Bartgesichter, kein Armutsdekor, keinen Sozialkitsch, keine Nebensächlichkeiten, die den Blick ablenken, sondern den puren Schlafplatz, abgelichtet in cooler Sachlichkeit.

Eine befreundete Fotografin bestärkte ihn, diesen Weg weiter zu gehen. So setzt er mit dieser einmaligen Serie in der Tradition der „Neuen Sachlichkeit“ den Frauen und Männern der Straße ein Denkmal, zwingt uns zum Hinsehen und fordert Respekt gegenüber den Obdachlosen, die ein Recht auf ungestörte Nachtruhe haben.

Auszeichnungen / Ausstellungen

Designxport Hamburg – „Grenzen aus drei Perspektiven“; Claussen-Simon-Stiftung Hamburg „Drei Milliarden“ Projektförderung; DongGang International Photo Festival Korea

http://www.theklingenbergcase.com